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Pressebericht zu attac-Treffen - Quelle Dill-Zeitung vom 02.07.15


Die Entscheidung- Kapitalismus vs.Klima

Pressebericht zur attac-Veranstaltung in Herborn am 22.06.2015
von Reiner Kuntzsch , Auf dem Berg 12, Herborn 0277281365
rakuntzsch@posteo.de

BUCHVORSTELLUNG ENTHÜLLT ERSCHÜTTERNDE ERKENNTNISSE ÜBER DIE FOLGEN DER ERDERWÄRMUNG
Reiner Kuntzsch von attac Lahn-Dill präsentierte in Herborn das neue Buch von Naomi Klein: Die Entscheidung- Kapitalismus vs.Klima

Wir helfen mit, die Erdatmosphäre aufzuheizen

Die Verbrennung sämtlicher Kohle, Öl und Gasressourcen der Welt würde 1.541 Gigatonnen (in Milliarden) CO² freisetzen, doch nur 225 GT dürften noch zusätzlich in die Atmosphäre freigesetzt werden, um den Klimawandel auf beherrschbare 2 Grad zu begrenzen. Die aktuellen Fakten stehen dem entgegen: Laut einer Studie des WWF (world wildlife fund) werden in Deutschland 10 Mio. t Nahrungsmittel unverbraucht weggeworfen, das entspricht einer Ackerfläche in der Größe von Mecklenburg –Vorpommern und 48 Mio.t Co²-Treibhausgasen. Der Flughafen Frankfurt hat jährlich ein Passagieraufkommen von 53 Mio. Fluggästen- die CO²- Emissionen pro Person und Kilometer bei über 2000 km Strecke betragen 333g CO², laut Quellen des VCD (Verkehrsclub Deutschland). Die Deutschen sind nicht nur Exportweltmeister, sondern auch Abfallmeister in Europa mit einer Abfallmasse von 617 kg pro Kopf.
Die pro-Kopf-Emissionen in der EU betragen immer noch das Fünffache dessen, was dauerhaft und global verträglich wäre.

Attac-LahnDill bietet ein Forum zur Diskussion dieses Problems

Die Regionalgruppe LDK von Attac-Deutschland (eine globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation) möchte im Rahmen ihres Jahresschwerpunktes: „Wachstumskritik – Armut und Naturzerstörung solidarisch überwinden“ die Bevölkerung auf die Folgen unseres verschwenderischen Lebensstils aufmerksam machen.
Dazu diente die öffentliche Veranstaltung am vergangenen Montag in der Gasstätte „Gyros Grill“ in Herborn. Referent Reiner Kuntzsch zitierte Naomi Klein, eine 1970 geborene kanadische Journalistin aus Toronto: „ Unsere Regierungen haben geredet und geredet. 25 Jahre lang! Währenddessen sind die Treibhausgas- Emissionen zwischen 1990 und 2013 weltweit um 61% gestiegen. Wir könne auf diesem Weg bleiben – dann marschieren wir direkt auf 4 bis 6 Grad Erderwärmung zu.“ Die Folgen ließen sich schon jetzt erahnen: Super-Wirbelstürme, langanhaltende Dürreperioden, flutartige Überschwemmungen, Anstieg des Meeresspiegels – mit Auswirkungen auf Millionen Menschen. Deshalb möchte sie mit ihrem neuesten Buch die Weltöffentlichkeit im Vorfeld des Pariser Weltklima- Gipfels Ende diesen Jahres aufrütteln und appelliert, ganz im Sinne von Attac, für eine Abkehr von unserem Wachstumsfetischismus. Sie bringt das Dilemma auf den Punkt:
„Können wir all das, was jetzt nötig ist, tun mit einem Wirtschaftssystem, das als einziges Ziel das ständige Wachstum hat?
Nein! Wir haben´s gesehen, wir haben´s versucht. Ich bin überzeugt, das ist eine fundamentale Kampfansage an die Logik des Kapitalismus.“

Schützenhilfe durch die Enzyklika laudato si von Franziskus

„Wer nun Naomi Klein für eine linksradikale Spinnerin hält, der sollte sich einmal die radikale Kritik des derzeitigen Papstes in seiner neunen Enzyklika:“ laudato si“ am derzeitigen Zustand unserer Welt und an unserem, von schreiender sozialer Ungerechtigkeit und Verschwendung , geprägten Lebensstil zu Gemüte führen“, ergänzte der Referent R.Kuntzsch.
Er möchte die Mahnungen des Papstes und von Klein als Weckruf verstanden wissen und ein Diskussionsforum auf weiteren Veranstaltungen in Herborn und Wetzlar initiieren. Vorbild dafür könnte die weltweite Basisbewegung „Transition Towns“
sein, in der Bürger zusammen kommen und nach Wegen suchen, wie man gemeinsam aus der „Wachstumsfalle“ aussteigen könne und alternative ,nachhaltige Lebensstile und Gemeindestrukturen  zu etablieren.
Reiner Kuntzsch wies darauf hin ,dass die Teilnahme Herborns an dem Landesprogramm:“ Aktive Kernbereiche“, wo es u.a um eine klimagerechte Stadtentwicklung geht, ein Ansatzpunkt wäre, dort aktiv mitzuwirken. 

Energie- und Klimaschutzkonzept für den Lahn-Dill-Kreis