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Eindrücke von der Lebenslaute Aktion im Tagebau Hambach

Die mit klassischen Konzerte auf Missstände aufmerksam machende Polit-Gruppe Lebenslaute hat am letzten Wochenende im rheinischen Braunkohletagebau gespielt. Im folgenden Eindrücke von der Aktion:

Foto: Hans Chr. Stoodt

Die Lebenslaute haben es geschafft! Kohlebagger, Förderbände, Transportbahn standen still im rheinischen Kohlerevier am Rande des aussterbenden Dörfchens Manheim. Mit unglaublich engierter Unterstützung der AktivistInnen vor Ort gelang es in einer konzertierten Aktion nach Vorkonzerten in Buir und dem Marktplatz von Manheim trotz Massen an Polizei und Werkschutz auf die erste Etage des Abbaugebiets zu gelangen. Orchester, Chor, kleine Spielgruppen und Solisten spielten unentwegt. Und hätte nicht der Regen eingesetzt, wäre es die Nacht durchgegangen. (... bist die geballte Staatsmacht sich vor Müdigkeit zur Räumung entschlossen hätte!)
Wer es erlebt hat, wird nicht die Bilder vergessen: wie die steile Kante mit den Musikinstrumenten und dank der Begleithilfen durch die Wiesenbesetzer bewältigt wurde, wie zum Schostakov-Walzer die örtlichen Aktivistinnen und Aktivisten das Förderband zur Tanzfläche machten, wie Werkschutz und Polizei ihren Kessel um uns zogen, Bullis, Mannschaftsbusse, Räumungsfahrzeuge den einzigen Fahrweg von der Kante herunter hoppelten und das alles im bizarren Licht dunkler aufkommender Gewitterwolken und erleuchtetem Bagger, einem Technikmonster gleich, und der wunderbaren Sichthilfe durch das auf uns gerichtete Flutlicht von Werkschutz und Polizei.
Die Lebenslaute haben es abgelehnt, mit RWE-Power über einen Abzug zu entscheiden mit dem Versprechen, keine Strafanzeigen wegen "Haus"friedensbruch zu verhandeln. Vielmehr wurde dann aufgrund der Wetterlage ein freiwilliger Abzug mit der Einsatzführung der Polizei festgelegt, nachdem alle in Bezugsgruppen organisierten AktivistInnen ihre SprecherInnengruppe dazu beauftragt hatten. Wichtig zu erwähnen ist auch noch, dass gemeinsam mit anderen BesetzerInnen die Polizeistation in Bergheim aufgesucht wurde, um alle Leute, die von ihnen in "Gewahrsam" geraten waren, wieder zurück zu holen. Ein Erlebnis von Solidarität mit Nachhaltigkeit und zur Weiterempfehlung für zukünftige Kämpfe - nicht nur ums Klima..... (hb)