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Etappensieg

Am 3. März 2006 fand ein bundesweiter dezentraler Aktionstag gegen Agro-Gentechnik statt. In Fulda und weit über 50 deutschen Städten gingen Menschen auf die Straßen, um durch Veranstaltungen und Aktionen auf die Gefahren der grünen Gentechnik aufmerksam zu machen. Attac Fulda war neben neun anderen Organisationen ebenfalls mit einem Stand vertreten.

An diesem Tag starteten wir eine Unterschriftensammlung  für eine Anfrage bei Kirche und Kommune zum Anbau von GVO-Pflanzen. Wir woltlen wissen, inwieweit die Empfehlungen der Initiative „Gentechnikfreie Regionen“ in den Kirchgemeinden und in den Kommunen umgesetzt wurden. Für die Kommunen lauten diese Empfehlungen:

  • keine Gentechnik auf kommunalen Flächen
  • in kommunalen Einrichtungen nur GVO-freie Produkte
  • Unterstützung und Mitinitierung gentechnikfreier Regionen ( durch Veranstaltungen zusammen mit Bauern)

Die gleiche Anfrage stellten wir zeitgleich an die Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche und an alle Bürgermeister des Landkreises Fulda.

Den daraus folgenden Schriftwechsel habe ich übernommen.

Von den Vertretern der Kirchen bekam ich die Auskunft, dass der Auschluss des Anbaus gentechnisch verändertem Pflanz-und Saatgut durch entsprechende Klauseln in den Pachtverträgen gewährleistet werde.

Von allen Bürgermeistern des Landkreises bekam ich eine Antwort: aus Ehrenberg.
Dort wurde bereits 2004 der Beschluss bzg. Des Verzichtes auf den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen gefasst.

Mit dem Magistrat der Stadt Fulda führte ich einen Briefwechsel, den ich im November 2006 einstellte, nachdem ich den Antrag auf Reglementierung von Gentechnik auf kommunalem Land abgegeben hatte.
Wie viel ähnliche oder gleich lautende Anträge bei der Stadt Fulda eingegangen sind, ist mir nicht bekannt. Ich habe jedenfalls so viel Menschen angesprochen und um Unterstützung gebeten, wie mir möglich war.
Inzwischen hat sich das Engagement gegen die Agro-Gentechnik potenziert und die Gefahren und Risiken sind bekannter geworden. ( Ich erspare mir an dieser Stelle das Aufzählen aller Menschen und Gruppen, die hier unermüdlich im Einsatz sind)

AM 22.01.08 habe ich einen Brief vom Magistrat der Stadt Fulda bekommen, hier ein Textauszug:
In seiner Sitzung am 21.01. 08 hat der Magistrat der Stadt Fulda über meinen Antrag „Keine Gentechnik auf kommunalen Flächen in Fulda“ vom November 2006 entschieden.

Bei der Neuverpachtung städtischer landwirtschaftlicher Nutzflächen und bei der Verlängerung bestehender Pachtverträge ist der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen über eine Pachtauflage auszuschließen. Des Weiteren sollen Landwirte über Gespräche und andere geeignete Maßnahmen zur Thematik informiert und zu einer langfristigen Unterstützung einer gentechnikfreien Anbauregion Fulda motiviert werden.
Mit dem Beschluss möchte die Stadt Fulda, ähnlich wie die Gemeinden Hünfeld und Flieden, ein Zeichen setzen und die Aktivitäten im Hinblick auf eine gentechnikfreie Anbauregion Rhön und Fuldaer Land unterstützen.“

Martina Fuchs, Fulda, den 28.01.08

2006: Gentechniktag auf dem Uniplatz

Am 3. März 2006 fand ein bundesweiter dezentraler Aktionstag gegen Agro-Gentechnik statt. In Fulda und weit über 50 deutschen Städten gingen Menschen auf die Straßen, um durch Veranstaltungen und Aktionen auf die Gefahren der grünen Gentechnik aufmerksam zu machen.

Den Anstoß dazu gab die Initiative Gentechnikfreie Regionen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) und das Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) haben sich in diesem Bündnis als Projektpartner zusammengeschlossen. In Fulda waren bei dieser Aktion Vertreter vieler Organisationen vertreten, z.B. Biolandverband, Biosphärenreservat, Bauernverband, Direktvermarkter, Antonius-Hof, Landwirtschaftsschule, IGFür, die Grünen, Verbraucherberatung und Attac. Was bleibt übrig vom 3.3.06?

Das Thema ist einfach zu wichtig, um es aus den Augen zu verlieren. Zu viele Fragen und Probleme sind noch ungeklärt. Die Patentierung von Saatgut und deren Folgen, die Lücken in der Kennzeichnungspflicht, oder der Umgang mit der permanenten Wirksamkeit einmal freigesetzter GVO (gentechnisch veränderter Organismus). Wie löst man das Problem der Unwiderruflichkeit?

Eine wirksame Vorgehensweise, sich gegen das aggressive Herrschaftsgebaren der Saatgutkonzerne und Lobbyisten zu wehren und sich dem schleichenden Einzug dieser gefährlichen Technologie im Agrarbereich zu widersetzen, ist die Schaffung und die Erhaltung gentechnikfreier Städte, Gemeinden und Regionen. Attac widmete diesen Tag deshalb der Fragestellung, was Lokalpolitiker und Kirchenvertreter dafür tun, ihre Ländereien gentechnikfrei zu halten. Dieser Fragestellung schlossen sich zahlreiche Bürger mit ihrer Unterschrift an.

Die Anfrage wurde zeitgleich an alle Bürgermeister des Landkreises Fulda und an die Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche gestellt. Nach Eingang der Antworten ist eine öffentliche Veranstaltung geplant mit dem Ziel, ein gemeinsames Aktionsbündnis zu gründen, bzw. sich dem bereits bestehenden hessischen Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln" anzuschließen und die "Wiesbadener Erklärung" zu unterzeichnen.

Bis alle Antworten auf die Anfrage eingegangen sind, wird sicher noch etwas Zeit vergehen. Wer sich für die Antworten unserer demokratischen Vertreter interessiert und Interesse hat, zu der geplanten öffentlichen Veranstaltung persönlich eingeladen zu werden, wendet sich bitte an: Martina Fuchs, E-Mail:anitrammafufu[at]arcor.de. (MF)