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Die Presse berichtet:

Hilferuf aus Cerrejón

Mitteilung an die Dortmunder Medien 26.1.2012

 

Hilferufe aus Cerrejón – Appell an DSW und DEW

 

Das Kohlebergwerk El Cerrejón, Kolumbien, ist die größte Tagebaumine in Lateinamerika. Von dort bezieht der Energiekonzern Steag den Großteil seiner Importkohle für Deutschland. Steag gehört seit letztem Jahr mehrheitlich einem Konsortium, an dem die Dortmunder Stadtwerke und die DEW beteiligt sind. 

Die "Initiative Dortmund Kolumbien“, in der die Globalisierungskritiker von Attac, das Bündnis demokratische Energie-Wende kommunal, der Iberoamerika-Kreis der Auslandsgesellschaft, das Informationszentrum 3. Welt und die Werkstatt Ökumene Eine Welt der evangelischen Kirche beteiligt sind, hat jetzt einen Hilferuf aus Cerrejón erhalten. Nach neuen Meldungen plant die Mine erhebliche Vergrößerungen mit Investitionen über 1,3 Mrd. US$. Damit soll u.a. der Fluss Ranchería, die Hauptwasserquelle des Departments, auf 26 km Länge umgeleitet werden. Die Betroffenen haben sich in einem "Komitee der Zivilgesellschaft“ organisiert und bitten die internationale Öffentlichkeit um Hilfe. „Doch als Konsequenz der Umleitung werden Tausende Guajiros ohne Wasser und somit ohne ihre Lebensgrundlage da stehen“, so das Komitee in seinem Aufruf. Und weiter: „Wir rufen alle Umwelt- und Gewerkschaftsverbände und alle politischen und sozialen Organisationen sowie die Gemeinschaften des Departements, des Landes und der Welt auf, eine so breite Front wie möglich zur Verteidigung unserer Haupt- und Süßwasserquelle des Departements, dem Rio Rancheria und dem Rio Manantial, zu bilden.“ 

Schon in der Vergangenheit sind internationale Standards und sogar eigentlich gesetzlich vorgeschriebene Regeln bei Umsiedlungen von Cerrejón nicht eingehalten worden. Bewohner wurden bedroht, ihre Häuser mit Bulldozern platt gewalzt, Kleinbauern wurden in Stadtwohnung gepfercht, wo sie keine Landwirtschaft betreiben können. Durch das neue Megaprojekt sieht das Komitee der betroffenen Gemeinden die einzige Süßwasserquelle und damit ihre Lebensgrundlage in Gefahr. Die „Initiative Dortmund Kolumbien“ fordert DSW und DEW auf, ihren Einfluss im Stadtwerkekonsortium dahingehend geltend zu machen, dass Steag die Mine Cerrejón verpflichtet, die Rechte der Bewohner und der indigenen Minderheiten einzuhalten, keinen Druck auszuüben und Umsiedlungen nur nach internationalen Standards und unter Beteiligung der Betroffenen vorzunehmen.

 

Für die Initiative Dortmund-Kolumbien:

Till Strucksberg, Attac Regionalgruppe Dortmund

Heiko Holtgrave, Bündnis demokratische Energie-Wende kommunal

Wolfgang Hartwich, Iberoamerika-Kreis der Auslandsgesellschaft NRW

Gerd Plobner, Werkstatt Ökumene Eine Welt der ev. Kirche Dortmund/Lünen

Günter Schulz, Informationszentrum 3. Welt