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5. November 2013 - NGO - Die Internet-Zeitung, Gabi Bieberstein:

Plünderung der besetzten West-Sahara

Landkarte von Marokko (nördlich) und von der West-Sahara (südlich). Das Thema West-Sahara gehört zu den Tabuthemen Marokkos – wie auch die Themen König und Islam. Bei unserem Study Visit war West-Sahara kein Thema.

Die auch bei unseren Gesprächen viel gepriesene neuen Verfassung spricht in Art. 42 von der "territorialen Integrität" des Königreichs innerhalb seiner "authentischen Grenzen". „Dies ist ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht und die Etablierung einer Kolonialherrschaft über das Volk der Sahrauis, denen rechtmäßig die West-Sahara als Staatsgebiet zusteht, so die Politikwissenschaftler Andreas Buro und Werner Ruf. „Ein Großteil der sahrauischen Bevölkerung lebt seit seiner Flucht und Vertreibung Ende des Jahres 1975, bei der Marokko auch Brand- und Splitterbomben einsetzte, in Lagern in der algerischen Sahara.“

Marokko beutet die Ressourcen der besetzten West-Sahara aus. Das trifft insbesondere zu für Phosphat, Solarenergie, Fischerei und neuerdings wurde auch der Tourismus entdeckt.

Die Europäische Union (EU) unterstützt die Besatzung durch Kooperation im Bereich Solarenergie sowie durch ein erneutes Fischereiabkommen. Dies erlaubt es der EU vor der Küste Marokkos und der besetzten Gebiete zu fischen. Im Gegenzug erhält der Staat Marokko Finanzhilfen in Höhe von 40 Milliarden Euro. Zu dieser Politik sagte medico international bereits vor zwei Jahren: „Die Ausbeutung der Fischbestände vor den Küsten Westafrikas entzieht den lokalen Fischer/ innen die Lebensgrundlage. Viele sehen sich zur Migration gezwungen.“

»Alle in dieser Region getätigten Investitionen gehen zu Lasten des sahrauischen Volkes«, beklagt Aminatou Haidar, die im Oktober 2013 mit dem Solidaritätspreis vom Senat der Freien Hansestadt geehrt wurde. Wegen Teilnahme an einer friedlichen Demonstration war sie als 20jährige von Marokko verschleppt worden und musste vier Jahre lang in Isolationshaft mit verbundenen Augen zubringen.

[ Quelle ] [ vollständiger Artikel zum Thema Marokko: 13 ]


2011: Andreas Buro und Werner Ruf zum Thema

9. November 2010 - medico international:

medico international fordert von Marokko freien Zugang für Medien und internationale Menschenrechtsbeobachter

Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international zeigt sich, angesichts der zugespitzten Situation in der von Marokko besetzten Westsahara, besorgt. Nach der gewaltsamen Räumung eines Protestlagers durch marokkanische Sicherheitskräfte verlagerten sich die Auseinandersetzungen in die nahe gelegene Westsahara-Hauptstadt El Aaiún.

[ vollständiger Artikel ]