Menü

[  ^  ] [ 2021 ]
                  [ 2019 ] [ 2018 ] [ 2017 ] [ 2016 ] [ 2015 ] [ 2014 ] [ 2013 ] [ 2012 ] [ 2011 ] [ 2010 ]
                  [ 2009 ] [ 2008 ] [ 2007 ] [ 2006 ] [ 2003 ] [ 2002 ] [ 2000 ] [ 1998 ]

[  ^  ] [ 2017 ] [ 2015 ] [ 2014 ] [ 2013 ] [ 2012 ] [ 2011 ] [ 2010 ]
                  [ 2007 ] [ 2004 ] [ 2003 ] [ 1982 ]


September 2002 - Michel Warschawski:

Antizionismus ist nicht Antisemitismus

Der israelisch-palästinensische Konflikt verführt leicht zu religiösen oder zumindest ethnischen Interpretationen. Er spielt sich auf einem Gebiet ab, das die Wiege von Weltreligionen war und das viele 'Heiliges Land' nennen; der Zionismus wird oft als 'Rückkehr' des jüdischen Volkes ins Gelobte Land dargestellt, und seine Argumente schöpfen viel aus dem Bereich tradierter Rechte, wenn nicht gar göttlicher Verheißung; Jerusalem ist dreifach heilige Stadt und von Wallfahrtszielen übersät.

Die Allgegenwart der islamistischen Kultur im arabischen Bewusstsein und in der arabischen nationalen Kultur geht gleichfalls schwanger mit der Konfessionalisierung eines Konflikts, der oft als Befreiung eines islamischen, von Ungläubigen besetzten Bodens dargestellt wird. Dem muss die zionistische Idee hinzugefügt werden, einen 'jüdischen Staat' zu schaffen, und die entsprechende permanente Strategie jüdischer Kolonisierung, die nicht ohne den ethnischen Säuberungskrieg von 1948 auskam.

[ vollständige Stellungnahme ] [ PDF ] [ alternativ ]

2002 - Ossietzky, Norman Paech:

Scharons Höllenfahrt

Der Krieg im Nahen Osten hat viele Probleme und Tabus, die ihn als unlösbar erscheinen lassen. Nur ein Problem hat er nicht: Es fehlt nicht an Vorschlägen und Konzepten, ihn zu beenden. Vor einigen Tagen reiste der saudische Kronprinz Abdullah in die USA, um sein Angebot an Israel, welches nun auch von den anderen arabischen Staaten und der PLO unterstützt wird, Präsident Bush zu erläutern. Es erneuert die alte Formel »Land gegen Frieden«. Bereits Mitte März hatte der UNO-Sicherheitsrat den Vorschlag begrüßt und seinerseits die Umsetzung der Empfehlungen der Mitchell-Kommission vom Mai 2001 und des Zeitplans angemahnt, den CIA-Direktor George Tenet dafür ausgearbeitet hatte. Auch das Ideenpapier von Außenminister Fischer variiert nur die bekannten Vorschläge: Trennung der Konfliktparteien; Rückzug Israels aus dem Gaza-Streifen und Westjordanland; Ausrufung und Anerkennung des palästinensischen Staates und endgültige Regelung des Status Jerusalems als Hauptstadt. So vielfältig die Formulierungen und so variantenreich die Modalitäten auch sind - jetzt sogar mit UN-Truppen und deutscher Beteiligung -, sie umschreiben letztlich alle die zentralen Forderungen des UNO-Sicherheitsrats, die dieser seit fünfunddreißig Jahren an Israel gestellt hat: Rückzug aus den besetzten Gebieten, Aufgabe der Annexion Jerusalems und Regelung der Rückkehr der Flüchtlinge.
[ vollständiger Beitrag ]